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Fachkräfteeinwanderungsgesetz: Zwischenbilanz und Blick in die Zukunft

Rückblick auf die Veranstaltung am 17. November
Rückblick auf die Veranstaltung am 17.11

© Hand in Hand for International Talents/ProRecognition

Nur einen Tag vor dem Inkrafttreten von den ersten Neuerungen der Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG) kamen am Freitag, den 17. November 2023 bei der gemeinsamen Veranstaltung von Hand in Hand for International Talents (HiH)und ProRecognition (ProRec) knapp 230 Personen vor Ort in Berlin als auch digital zusammen, um Einblicke in die Praxis der erfolgreichen Fachkräfteeinwanderung zu erhalten. Dafür gab es u.a. Impulse von hochrangigen Vertreter/innen aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Bundesagentur für Arbeit und der DIHK. Zudem kamen auch erfolgreich migrierte Fachkräfte, die mit Hilfe der beiden Projekte Ihren Weg nach Deutschland gefunden haben, sowie Unternehmen, die ihren Fachkräftebedarf durch HiH decken konnten zu Wort.

Nach den Impulsen traten dann die Gäste vor Ort in den Dialog. In einem Austauschforum wurde an drei Thementischen über verschiedene Aspekte der qualifizierten Zuwanderung diskutiert:

  • In der Themenecke 1: „Die Richtigen finden“ ging es um die passgenaue Fachkräfterekrutierung, Anerkennungsberatung als auch Vorbereitung auf die Ausreise durch die AHKs. Dafür gab es Impulse von den ProRec-Anerkennungsberater/innen Nadjib Belagoune (AHK Algerien) und Patrícia Caires (AHK Brasilien). Ein zentrales Ergebnis: Am erfolgreichsten sind bislang die Ansätze, in denen es eine umfassende Beratung gibt – die nicht nur Rekrutierung und Anerkennung, sondern auch Fragen zum Visa-Prozess etc. beinhaltet.
  • Bei der Themenecke 2: „Gekommen um zu bleiben“ ging es um die Integration und Willkommenskultur. Dafür gab es einen Impuls der HiH-Projektkoordinatorin Laura Sonnen von der IHK zu Lübeck. Für die Diskussionsteilnehmenden kristallisierten sich zwei wesentliche Aspekte für eine erfolgreiche Willkommenskultur heraus: Zum einen Beziehungsarbeit und persönliche Kontakte (Inklusion in soziale Aktivitäten, Initiative bei der Kontaktaufnahme, „offene Türen haben“) sowie die organisatorische Unterstützung (z.B. Willkommenspaket mit SIM-Karte und Fahrausweis, Unterstützung bei organisatorischen Themen wie Bankkonto und Ämtergängen).
  • Die Themenecke 3: „Wie geht’s weiter“ beschäftigte sich mit der Reform des FEGs und die daraus resultierenden Potenziale für die zukünftige Fachkräftegewinnung aus Drittstaaten. Silvia Rager, strategische Projektleiterin von Hand in Hand for International Talents seitens der Bundesagentur für Arbeit, stellte dafür die Novellierung des Gesetzes im Überblick vor. Ein zentrales Ergebnis: Neuerungen beim FEG eröffnen größere Spielräume, es sind aber noch nicht alle Zuständigkeiten definiert und die Kapazitäten bei entsprechenden Anlaufstellen (Visastellen, Ausländerbehörden) sollen und müssen ausgebaut werden. Wichtig wird nun sein, die Regelungen in der Praxis zu testen, was nur funktioniert, wenn genügend Informationsangebote für Unternehmen (z.B. zu Anerkennungspartnerschaften) zur Verfügung stehen.

Ein Informationsangebot, welches im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt wurde, ist der digitale Praxisratgeber zum Thema erfolgreiche Fachkräfteeinwanderung von Hand in Hand for International Talents. In diesem sind die Projekterfahrungen aus den letzten vier Jahren zusammengefasst als Hilfe zur Orientierung für Unternehmen, welche sich für die Rekrutierung einer Fachkraft aus dem Ausland interessieren.

Hier geht es zum digitalen Praxisratgeber

An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals bei allen Impulsgebern: Michael Kellner (Parlamentarischer Staatssekretär vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz), Prof. Dr. Sabine Döring (Staatssekretärin vom Bundesministerium für Bildung und Forschung), Dr. Achim Dercks (stellv. Hauptgeschäftsführer der DIHK), Vanessa Ahuja (Vorständin Internationales und Leistungen bei der Bundesagentur für Arbeit), André Zühlsdorff und Vladimir Gaal (Logatec GmbH aus Kölleda), Bao Tram Doan (HANSA-PARK Freizeit- und Familienpark GmbH & Co.KG aus Sierksdorf), Cedric von Ohlen (Hotel / Restaurant “Zum alten Bahnhof“ aus Blunk), Guido J. Mayer und Matheus Puppo Lino (retraced GmbH aus Düsseldorf), Tobias Bühne und Xuan Duy Nguyen (Netigo GmbH aus Düsseldorf), Laura Sonnen (Projektkoordinatorin „Hand in Hand for International Talents“ bei IHK zu Lübeck), Silvia Rager (Projektleitung „Hand in Hand for International Talents“ bei der Bundesagentur für Arbeit), Agnieszka Adamczyk (beraten durch die AHK Polen), Mahmoud Elmouzi (beraten durch die AHK Ägypten), Nadjib Belagoune (AHK Algerien) und Patrícia Caires (AHK Brasilien).

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Projektbüro bei der DIHK Service GmbH
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Hand in Hand for International Talents

Faire und sichere Zuwanderung für Menschen mit beruflichen Qualifikationen, die besonders häufig in den Betrieben in Deutschland fehlen - sie auch für Menschen aus Drittstaaten zu erleichtern ist Ziel des neuen Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes . Mit dem Pilotprojekt „Hand in Hand for International Talents“ entwickeln und erproben wir einen idealtypischen Prozess, wie das mit Hilfe von IHKs und AHKs umgesetzt werden kann. Dazu bauen wir mit der Bundesagentur für Arbeit, drei AHKs und sieben IHKs und der IHK-FOSA Kooperationsstrukturen auf, die Betriebe bei der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland begleiten. Ziel ist, mit diesen Erfahrungen eine Blaupause zu schaffen, wie die Umsetzung des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes auch in anderen Ländern und weiteren Berufen realisiert werden kann.

Beratung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen – ProRecognition

Zukünftiges Wirtschaftswachstum wird in Deutschland nicht ohne eine erfolgreiche Erwerbsmigration möglich sein. Ein Herzstück dabei ist die passgenaue Beratung von Zuwanderungsinteressierten zu den Chancen ihrer beruflichen Anerkennung noch im Heimatland. Wir bauen an neun AHK-Standorten Anlauf- und Beratungsstellen auf, um ausländische Fachkräfte auf ihrem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt genau dabei zu unterstützen. Auch auf die Anerkennung folgende Schritte werden von uns begleitet: Wo kann ich Deutsch lernen? Welches Sprachniveau muss ich für meinen Job mitbringen? Welchen Visumantrag muss ich stellen und wie finde ich einen Job in Deutschland? Unsere Berater vor Ort stehen für all diese Fragen mit Rat und Tat zur Seite.