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Wohnen. Arbeiten. Bleiben.

Erkenntnisse und Impulse aus den letzten fünf Veranstaltungen der bundesweiten Roadshow

© ZBW/IHK zu Rostock

In den vergangenen Wochen haben wir im Rahmen der Roadshow „Zukunft Beschäftigtenwohnen?!“ mit vier Vor-Ort-Terminen und einer digitalen Veranstaltung zahlreiche Informationen geteilt, Akteur*innen vernetzt und wichtige Diskussionen angestoßen. Vertreter*innen aus Politik, Kommunen, Verbänden, Förderbanken, der Wohnungswirtschaft und Unternehmen diskutierten gemeinsam den Business-Case Beschäftigtenwohnen. 

Zentrale Erkenntnisse der Roadshow 

  • Fachkräftesicherung und Wohnen sind eng verknüpft. Besonders in der Gesundheitswirtschaft, im Hotel- und Gastgewerbe sowie in der Logistik – und insbesondere in Ballungsräumen – zeigt sich, dass Wohnraumangebote die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden erleichtern. 

  • Die Immobilienbranche ist aktiv. Sie bringt sich zunehmend in die Diskussion ein und präsentiert bereits konkrete Lösungen. Auch Länder und Kommunen erkennen das Potenzial und entwickeln eigene Ansätze. 

  • Hindernisse bleiben bestehen. Hohe Baukosten und lange Genehmigungszeiten bremsen das Engagement von Unternehmen beim Thema Beschäftigtenwohnen. 

  • Förderprogramme sind regional begrenzt. In Baden-Württemberg existiert bereits eine landesspezifische Förderung, die vor allem von Projektentwicklern und Immobilienunternehmen genutzt wird. Unternehmen empfinden diese Programme jedoch teilweise als bürokratisch. Eine bundesweite Förderrichtlinie für Beschäftigtenwohnen ist derzeit nicht geplant. Ergänzend existiert die Richtlinie „Junges Wohnen“, die Wohnraum für Studierende und Auszubildende schaffen soll. 

  • Der Business-Case liegt in der Kombination aus Personalmanagement und Kapitalanlage. Beschäftigtenwohnen steigert die Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeitendenbindung und kann – insbesondere bei größeren Unternehmen – als langfristige Investition genutzt werden, etwa zur Finanzierung von Pensionsrückstellungen. 

  • Hebel für mehr Engagement: Verkürzte Genehmigungszeiten, steuerliche Anreize (z. B. Abschreibungen, geldwerter Vorteil) sowie eine stärkere Vernetzung mit Dienstleistern, Wirtschaftsförderung, Kommunen und Wohnungswirtschaft sind entscheidend. 

  • Informationsbedarf ist hoch. Viele Unternehmen stehen dem Thema noch zurückhaltend gegenüber. Wo Investitionsbereitschaft besteht, fehlt es oft an konkreten Informationen und Modellvarianten. 

Die Veranstaltungen zeigten: Einige Unternehmen haben bereits erkannt, dass die Bereitstellung von Mietwohnraum oder Unterstützungsangebote beim Zugang zum Mietwohnungsmarkt die Personalgewinnung und -bindung deutlich erleichtert. 

Regionale Einblicke und Diskussionen 

Rostock 

Die Veranstaltung in Rostock verdeutlichte die heterogene Wohnraumsituation in Mecklenburg-Vorpommern. Während ländliche Regionen unter Leerstand und verfallender Bausubstanz leiden, herrscht in Städten wie Rostock und touristischen Gebieten akuter Wohnungsmangel. Eine zentrale Forderung war daher, Beschäftigtenwohnungen möglichst arbeitsplatznah und mit guter ÖPNV-Anbindung sowie funktionierender Infrastruktur zu planen. 

Köln 

In Köln stand die geplante Gesetzesnovelle des Bundesbauministeriums („Bau-Turbo“) im Fokus. Die Stadt begrüßte die Möglichkeit, künftig auch ohne Bebauungsplan im Außenbereich bauen zu können. Weitere Ideen wie der Dachgeschossausbau ganzer Straßenzüge ohne Einzelgenehmigung könnten zusätzliche Wohnraumpotenziale schaffen – auch für Beschäftigtenwohnen. Ein Praxisbeispiel zeigte, dass Nachverdichtung auf gewerblichen Grundstücken möglich ist, wenn langfristig und kreativ geplant wird. 

Lüneburg 

Der parlamentarische Staatssekretär Sören Bartol betonte die Zukunftsfähigkeit des Beschäftigtenwohnens. Drei Unternehmen und eine Wohnungsbaugenossenschaft berichteten von ihren Erfahrungen. Besonders eindrucksvoll: Die Heinrich-Meyer-Werke Breloh bieten durch seriellen Neubau fairen Wohnraum für Mitarbeitende aus 30 Nationen. 

Digitale Veranstaltung Schleswig-Holstein 

Die IHK-Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holstein fokussierte sich auf Wohnlösungen für Auszubildende. Drei Modelle wurden vorgestellt: 

  • Azubi Bude auf Sylt: Vermietung durch die Kommune direkt an Auszubildende. 

  • Brunsbüttel Ports: Vermietet Wohnungen direkt an eigene Azubis aus dem Unternehmen. 

  • Crew House in St. Peter-Ording: Fünf Hotel- und Gastronomiebetriebe kooperieren, um Azubis gemeinsam unterzubringen und Gemeinschaft zu fördern. 

Jena 

In Jena wurde deutlich, dass auch kleinere Großstädte mit angespanntem Wohnungsmarkt zu kämpfen haben. Das Unternehmen dot.source geht neue Wege und plant, im neuen Bürogebäude auch Wohnungen für Mitarbeitende und Dritte zu integrieren 

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Kontakt

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Anna-Luise Götze Projektreferentin
Dächer

Zukunft Beschäftigtenwohnen

Wohnraummangel wird immer öfter zur zusätzlichen Bremse bei der Fachkräftesicherung. Weil Rekrutierungen platzen oder Probezeiten nicht verlängert werden, wenn neue Mitarbeiter*innen keine Wohnung finden, werden Unternehmen immer öfter selbst aktiv und helfen mit Mitzuschüssen oder eigens angemieteten oder gebauten Wohnungen. Doch gerade in Ballungsräumen und Speckgürteln, wo das Angebot an verfügbaren Mietwohnungen in den letzten Jahren deutlich abgenommen hat, sind solche Maßnahmen oft nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Ob es vor diesem Hintergrund ein „Business Modell Beschäftigtenwohnen“ gibt – das wollen wir in einer IHK-Veranstaltungsreihe „Zukunft Beschäftigtenwohnen“ herausfinden. Und damit auch Modelle, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten und natürlich Best-Practice-Beispiele, wie Unternehmen ihre Beschäftigten bei diesem Thema sinnvoll unterstützen können. 

Impressionen

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