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Wie kann Nachhaltigkeit zum Wettbewerbsvorteil werden?

Die Woche der Umwelt 2024 im Rückblick

© Chambers for GreenTech

Am 4. und 5. Juni 2024 luden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zur Woche der Umwelt in den Park des Schloss Bellevue ein. Mit rund 12.000 Besucher*innen und einem hochkarätigen Bühnenprogramm brachte die Veranstaltung Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen. In über 70 Fachforen präsentierte sich die Vielfalt der deutschen Wissens- und Innovationslandschaft.

Die DIHK Service GmbH war ebenfalls prominent vertreten: Geschäftsführerin Sofie Geisel nahm als Panelistin am Fachforum „Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil: Wie Deutschland international zum Umweltschutz beitragen kann“ teil. Zusammen mit Dr. Bettina Hoffmann, parlamentarische Staatssekretärin im BMUV, Ingrid-Gabriela Hoven, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), und Boris Greifeneder, Geschäftsführer der German Water Partnership (GWP), diskutierte sie über Deutschlands Rolle im globalen Umweltschutz. Die Projektfamilie der Service GmbH wurde zudem durch Unternehmen Biologische Vielfalt (UBi) repräsentiert, das mit einem eigenen Stand vor Ort war.


Nachhaltigkeit als strategischer Vorteil

Als Vertreter*innen und Partner*innen der „Exportinitiative Umweltschutz“ (EXI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) befassten sich Sofie Geisel und ihre Mitdiskutant*innen mit der Frage, wie Nachhaltigkeit als strategischer Wettbewerbsvorteil genutzt werden kann. In den Eingangsstatements wurden besonders die Innovationskraft und die Exportstärke Deutschlands im Bereich der Umwelttechnologien hervorgehoben.

Sowohl Sofie Geisel als auch Boris Greifeneder unterstrichen jedoch, dass der bloße Verkauf von Technologie für einen nachhaltigen Beitrag zum internationalen Umweltschutz nicht ausreicht. Ergänzend benötige es einen Transfer von Systemwissen, sagte Ingrid-Gabriela Hoven, bei dem technische Lösungen in den lokalen Kontext gesetzt werden. Laut Dr. Hoffmann sei deshalb die Schaffung unterstützender rechtlicher, politischer und administrativer Rahmenbedingungen erforderlich. Damit wird nicht nur die Langlebigkeit der exportierten Lösungen gefördert, sondern auch ein Beitrag zur Vorbereitung neuer Zielmärkte für deutsche „Green Tech“ und Umweltdienste geleistet.

Umwelttechnologie, Wissenstransfer und nachhaltige Projektarbeit

An Best Practices mangelte es in der Diskussion nicht. Verschiedene Projektbeispiele verdeutlichten, wie und wo deutsche Unternehmen bereits zur Transformation beitragen – und welche Herausforderungen es dabei zu meistern gilt. Sofie Geisel illustrierte die Wichtigkeit des Ineinandergreifens von Technologie- und Wissenstransfer am Beispiel des EXI-Projekts der Chambers for GreenTech mit der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Kuba:  

Aufgrund der mangelhaften Wasserqualität muss Trinkwasser im Inselstaat vor dem Verzehr gekocht werden, was zeit- und energieintensiv ist. Im Projekt wurde deshalb eine Wasseraufbereitungsanlage installiert und damit zwei zentrale Ziele verknüpft: Die Anlage versorgt nun ein Altenheim, zwei Kindertagesstätten und weitere Anwohner direkt mit sicherem Trinkwasser. Gleichzeitig wurden kubanische Fachkräfte bei einem mittelständischen Unternehmen in Deutschland in Sachen Wasseraufbereitung geschult. Als Multiplikatoren geben sie ihr Wissen fortlaufend an andere lokale Fachkräfte weiter, wodurch die Wartung der Anlage gesichert ist und die Installation weiterer Anlagen im Land und der Gesamtregion der Karibik ermöglicht wird.

Partnerschaften auf Augenhöhe

Vertrauensvolle Partnerschaften und die Pflege weltweiter Netzwerke sind entscheidend für den Erfolg solcher Projekte. „Globaler Umweltschutz erfordert eine gemeinsame Anstrengung: keine Person, kein Unternehmen, keine Organisation kann das allein schaffen – wir müssen zusammenarbeiten“, fasste Dr. Bettina Hoffmann zusammen. Sofie Geisel ergänzte, dass mit etwas Mut und deutschem Unternehmergeist aus GreenTech der Marke Made in Germany ein wertvolles Werkzeug werden kann, dass ökologische Notwendigkeiten und wirtschaftliche Vorteile im Sinne des Umweltschutzes vereint.

© Chambers for Greentech

Chambers for GreenTech

Ein deutscher Betrieb möchte moderne Müllwagen, effiziente Sortiertechnik oder Filteranlagen zur Abwasserbehandlung exportieren? Dann sind die Chambers for GreenTech die richtige Adresse. Mit diesem Projekt verbinden wir Umweltschutz und Außenwirtschaftsförderung mit dem Ziel, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern und die Exportchancen für GreenTech "made in Germany" zu erhöhen. Wir setzen im Rahmen der Exportinitiative Umwelttechnologie gemeinsam mit AHKs Projekte um, die deutsche GreenTech-Unternehmen bei ihrem Markteintritt in Drittländern nachhaltig und strukturell unterstützen. Mit Fokus auf Wasser- und Abwassermanagement, Kreislaufwirtschaft, Mobilität und grünem Wasserstoff helfen wir deutschen Unternehmen gezielt dabei, Chancen für GreenTech "made in Germany" zu identifizieren und damit zugleich einen konkreten Nutzen für Umweltschutz und Lebensbedingungen in den jeweiligen Ländern zu schaffen.