Kevin Ruiz und sein Weg aus Barranquilla nach Ehingen (Donau)
Seit Februar 2025 arbeitet Kevin José Ruiz Vargas als Technischer Trainer bei der Liebherr-Werk Ehingen GmbH. Dort unterstützt er unter anderem bei der Wartung und Reparatur von Kranen.
Name: Kevin Jose Ruiz Vargas Alter: 33 Herkunftsland: Kolumbien Deutscher Referenzberuf: Elektroniker für Betriebstechnik
Als kleiner Junge stand Kevin Ruiz oft auf den Straßen von Barranquilla und blickte fasziniert auf die riesigen Krane, die sich in den Himmel reckten. Er wusste schon damals: „Irgendwann will ich diese Maschinen nicht nur sehen – ich will sie reparieren.“
Heute lebt er in Deutschland – und genau dieser Kindheitstraum ist für ihn Wirklichkeit geworden.
Arbeit als Elektromechaniker in Barranquilla
Kevin absolvierte seinen Bachelor als Elektromechaniker an der Institución Universitaria de Barranquilla. Nach dem Studium sammelte er erste Berufserfahrung in Kolumbien, unter anderem bei Italcol und Decoblock, wo er für die Fehlersuche und Reparatur an hydraulischen und elektrischen Anlagen zuständig war. Noch während er in Kolumbien arbeitete, wurde eine Vermittlungsfirma auf ihn aufmerksam.
Sie suchte Fachkräfte für den deutschen Kranhersteller Liebherr. Plötzlich war da diese große Chance – aber auch harte Konkurrenz: 45 Bewerber, ein strenges Auswahlverfahren, Vorstellungsgespräche, eine schwierige Theorieprüfung unter Zeitdruck. Nur 10 schafften es in die engere Auswahl, und schließlich wurden 3 Personen ausgewählt. Kevin war der Erste.
Der Sprung ins Ausland
Sein Arbeitsabenteuer begann 2014: Drei Monate in Chile, dann zwei Jahre bei Liebherr in Ehingen (Donau). Dort arbeitete Kevin als Monteur. Gleichzeitig lernte er Deutsch – komplett finanziert vom Unternehmen. Diese zwei Jahre veränderten alles. Kevin merkte: „Hier will ich bleiben. Das Leben in Deutschland passt zu mir.“
Zurück nach Kolumbien – aber Deutschland nie aus dem Blick
2016 kehrte er zurück nach Kolumbien und übernahm bei Liebherr die Rolle als Technical Support für ganz Lateinamerika: Kolumbien, Ecuador, Panama, Mexiko, Trinidad & Tobago, Barbados und die Dominikanische Republik. Zwei Mal im Jahr reiste er für Schulungen zurück nach Ehingen (Donau). Der Wunsch, dauerhaft nach Deutschland zu ziehen, wurde immer stärker.
2024 entdeckte Kevin eine interne Stellenausschreibung bei der Liebherr-Werk Ehingen GmbH – als Technischer Trainer mit Deutsch-, Englisch- und Spanischkenntnissen. Er bewarb sich – und bekam sofort die Zusage. Doch es fehlte etwas: die Anerkennung seiner Qualifikation.
Anerkennung mit Unterstützung von ProRecognition
Kevin wandte sich an die Deutsche Botschaft in Bogotá – und fand dort den Hinweis auf das Projekt ProRecognition, das internationale Fachkräfte auf dem Weg zur Berufsanerkennung in Deutschland unterstützt. Er nahm sofort Kontakt auf und bat um schnelle Hilfe, denn sein Arbeitgeber in Deutschland wartete bereits auf ihn. Von Beginn an begleitete ihn eine Anerkennungsberaterin eng durch den gesamten Prozess: Woche für Woche, Schritt für Schritt, prüfte sie alle Unterlagen und half ihm dabei, noch fehlende Dokumente zu beschaffen.
Im Mai 2024 stellte Kevin den Antrag auf Gleichwertigkeit seiner Qualifikation bei der IHK FOSA. Zwei Monate später forderte die Stelle zusätzlich noch den vollständigen Inhalt seines Studienprogramms an – Kevin reichte über 200 Seiten nach. Und schließlich – im November 2024 – kam die erlösende Nachricht: volle Anerkennung.
„Meine Unterlagen waren gut vorbereitet – durch die Unterstützung von ProRecognition.“
Warten aufs Visum – und trotzdem weitermachen
Die Visumserteilung ließ auf sich warten – doch Kevin blieb geduldig und entschlossen. Aufgeben kam für ihn nicht infrage. Am 17. Februar 2025 war es endlich so weit: Mit dem Visum in der Hand reiste er gemeinsam mit seiner Frau und seinem sechsjährigen Sohn nach Deutschland ein.
Ein neues Zuhause für die Familie
Seine Frau – Buchhalterin – erhielt ebenfalls Unterstützung von ProRecognition. Bei ihr war der Prozess einfacher: ein Anabin-Auszug reichte aus. Auf Kevins Empfehlung hin hatte sie bereits in Kolumbien einen A1-Deutschkurs an der Deutschen Schule in Barranquilla absolviert – eine gute Vorbereitung für den Neustart in Deutschland.
Auch der gemeinsame Sohn kam mit nach Deutschland. Zunächst besucht er den Kindergarten, im Herbst 2025 startet er in die erste Klasse.
Der Arbeitgeber, die Liebherr-Werk Ehingen GmbH, stand der Familie von Anfang an zur Seite. Er übernahm die Anerkennungskosten, unterstützte bei Versicherungen, der Kontoeröffnung und allen Behördengängen. Auch die Sprachkurse für seine Frau wurden vollständig übernommen.
Heute arbeitet Kevin als Technischer Trainer in Ehingen (Donau). Seine Frau lernt weiterhin Deutsch – bald wird auch sie bei Liebherr einsteigen.
„Ich bin glücklich, dass meine Familie bei mir ist. Das macht das Ankommen in Deutschland viel leichter. Ich bin sehr dankbar, dass mein Arbeitgeber nicht nur mich, sondern auch meine Familie unterstützt – das hilft enorm.“
Kevin hat ein klares Ziel vor Augen: langfristig in Deutschland leben – und hier ein eigenes Haus für seine Familie bauen.
Kevin José Ruiz Vargas mit seiner Frau und seinem Sohn beim Ausflug ins Legoland – ein gemeinsamer Familientag im neuen Zuhause Deutschland.
Zukünftiges Wirtschaftswachstum wird in Deutschland nicht ohne eine erfolgreiche Erwerbsmigration möglich sein. Ein Herzstück dabei ist die passgenaue Beratung von Zuwanderungsinteressierten zu den Chancen ihrer beruflichen Anerkennung noch im Heimatland. Wir bauen an neun AHK-Standorten Anlauf- und Beratungsstellen auf, um ausländische Fachkräfte auf ihrem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt genau dabei zu unterstützen. Auch auf die Anerkennung folgende Schritte werden von uns begleitet: Wo kann ich Deutsch lernen? Welches Sprachniveau muss ich für meinen Job mitbringen? Welchen Visumantrag muss ich stellen und wie finde ich einen Job in Deutschland? Unsere Berater vor Ort stehen für all diese Fragen mit Rat und Tat zur Seite.
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