Hand in Hand for International Talents zu Besuch in Vietnam
In der vergangenen Woche besuchten Teile des Projektteams von Hand in Hand for International Talents gemeinsam mit dem Zuwendungsgeber, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die AHK Vietnam in Ho-Chi-Minh-Stadt, um sich vor Ort mit verschiedenen Projektpartnern auszutauschen.
Der erste Termin der Reise war ein Austausch mit der Sprachschule Café Deutsch. Hier belegt ein Großteil der Projektteilnehmenden ihren Sprachkurs als Vorbereitung auf die Arbeit in Deutschland. Es war ein spannender Austausch mit Projektteilnehmenden im Sprachkurs und mit der Leitung der Sprachschule.
Mit der Zielgruppe von beruflich qualifizierten verändern sich auch die Startbedingungen beim Sprachkurs, die Schüler/innen aus technischen Berufen haben oft weniger Fremdsprachenkenntnisse in z.B. Englisch. Damit brauchen sie mehr Zeit, um Deutsch zu lernen. Man darf dieser Herausforderung nicht verharmlosen: Deutsch und Vietnamesisch sind sehr unterschiedlich. Wenn man es schafft, eine Leidenschaft für die Sprache zu entwickeln, ist das aber ein gutes Gegengewicht zu Frustrationen.
Ho Trung Dung, Leiter der Sprachschule Café Deutsch
Ein anderer Schwerpunkt der Reise waren Termine mit Berufsschulen, über deren Alumni-Netzwerk Bewerber/innen für unseren Fachkräftepool ausgewählt wurden. Zunächst ging es zum Saigon Tourist Hospitality Center, das nach dem Vorbild der deutschen Berufsausbildung Fachkräfte aus dem Bereich Hotellerie und Gastronomie ausbildet. Auch 15 Fachkräfte aus dem Projekt sind Absolventen dieser Schule.
Bei einem weiteren Projektpartner, dem Cao Thang Technical College, einer öffentlichen Berufsschule mit langer Tradition, bekamen wir Einblicke in den Ablauf der theoretischen und praktischen Ausbildung der vietnamesischen Elektro-Fachkräfte.
Am Abend luden wir und die AHK Vietnam dann zu einem informellen Meet & Greet für Fachkräfte ins Deutsche Haus ein. Die Gäste waren unvermittelte und bereits vermittelte Projektteilnehmende, die derzeit noch vor Ort im Land sind und sich auf die Ausreise vorbereiten. Hier lag der Fokus auf der Perspektive der Fachkräfte im Hinblick auf die Unterstützung durch das Projekt.
Abschluss der Reise war ein Austausch mit dem Goethe-Institut und dem deutschen Generalkonsulat Ho-Chi-Minh-Stadt. Hier ging es um Erfahrungen bei der kulturellen Vorbereitung, beim Visaverfahren, beim Familiennachzug und die Schwerpunkte der Kooperation vor Ort.
Die drei wesentlichen Erkenntnisse der Reise:
- „Hand in Hand“ wirkt: Das Angebot im Rahmen des Projekts trägt dazu bei, dass eine Entscheidung für Deutschland als attraktives Auswanderungsland getroffen wird.
- Funktionierende AHK-Kooperationsstrukturen zur Rekrutierung sowie mit der Visa-Stelle vor Ort sind etabliert.
- Sprachliche und kulturelle Vorbereitung haben immense Bedeutung für Gelingen einer nachhaltigen Integration.
Wir freuen uns darauf die Impulse aus der Reise für unsere Arbeit in Berlin und in den Regionen zu nutzen.
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Das Pilotprojekt "Hand in Hand for International Talents" bringt Fachkräftemangel in IHK-Berufen und faire Migration zusammen. Es werden Prozesse erprobt, wie das Fachkräfteeinwanderungsgesetz gut in der Praxis umgesetzt werden kann. Das Projekt wird gemeinsam von DIHK Service GmbH, Industrie- und Handelskammern, Auslandshandelskammern und der Bundesagentur für Arbeit umgesetzt. Gefördert wird es durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).