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Ernährungswirtschaft in Afrika: Das Marktpotenzial ist groß und wächst

Vom traditionsreichen Familienunternehmen bis hin zum digitalen Start-up – Wie deutsche Unternehmen zur nachhaltigen Entwicklung in Afrika beitragen
Bilder der Speaker

© DIHK Service GmbH

Der Ukrainekrieg hat die Ernährungssicherheit in Afrika zu einem besonders wichtigen Thema gemacht: Lieferengpässe bei Weizen- und Düngerlieferungen sowie Preissteigerung für lokale Kleinbauern bringen die afrikanischen Regierungen dazu, nach Investitionen und Technologien zu suchen, die zum Wachstum der Ernährungswirtschaft auf dem Kontinent beitragen können. So entsteht aus einer Krise eine Chance für Unternehmen aus Deutschland und afrikanische Staaten gleichermaßen. Wie man diese Chance nachhaltig nutzt, haben DIHK Service GmbH und IHK-Netzwerkbüro Afrika auf der von Sofie Geisel moderierten Dialogveranstaltung „Macher*innen und Problemlöser*innen“ am 24. Februar 2023 beleuchtet.

Technologietransfer essenziell für die Nahrungssicherheit

„Der gesamtafrikanische Markt der Nahrungsmittel und Getränke beläuft sich im Jahr auf etwa 350 Mrd. Dollar. Auf absehbare Zukunft wird sich dieses Volumen auf über eine Billion verdreifachen“, sagt Jan Nöther, Geschäftsführer AHK Ägypten und AHK-Weltsprecher. Am Beispiel Ägyptens, wo der Agrarsektor 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, zeigte der Kammerchef, wie sich die Regierungen in Afrika der Herausforderung stellen. „Im vergangenen Jahr wurde die Fläche von 15.300 km² – etwa so groß wie Schleswig-Holstein – ausschließlich mit Weizen bewirtschaftet.“, so Nöther. Damit der Weizen auch tatsächlich angebaut wird, werden die Bauern in diesem Bereich finanziell unterstützt und die ausländische Industrie wird aufgerufen, Technologie in die Märkte hineinzubringen. So stellt man sicher, dass die ägyptische Bevölkerung auch in Zukunft ernährt werden kann. Dies gilt auch für viele andere Staaten auf dem Kontinent.

Was macht eine erfolgreiche Afrikastrategie aus?

Dass afrikanische Regierungen die Ernährungswirtschaft auf dem Kontinent fördern und sich somit auch die Chancen für deutsche Unternehmen anbieten, hat STIHL, der baden-württembergische Motoren- und Gerätehersteller, schon längst erkannt. Die Firma ist bereits seit Jahrzenten in afrikanischen Märkten präsent. STIHL setzt dabei auf die Mechanisierung der Kleinbauern, die in Afrika 85 Prozent der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft ausmachen. Die Nachfrage ist groß und wird von den Regierungen teilweise mitfinanziert. Präsenz vor Ort und eine langfristige Strategie sind hier entscheidend. Um kontinuierliches Wachstum zu sichern, legt STIHL großen Wert auf die Zusammenarbeit mit lokalen Handelspartnern und Kunden und unterstützt diese mit Fortbildungen, Investitionen und eigener Expertise, erklärt Johannes Wetzel, Abteilungsleiter Verkauf Westeuropa, Afrika und französische Überseegebiete bei ANDREAS STIHL AG & Co. KG.

Digitale Geschäftsmodelle immer gefragter

Die Leidenschaft für den afrikanischen Kontinent teilt auch das Berliner Start-up Mavuno Technologies. Mit einem satellitengestützten Geschäftsmodell hat das junge Unternehmen bereits einige Erfolge erzielt. „Wir nehmen Satellitendaten, digitalisieren damit die Felder der Kleinbauern und helfen ihnen so bei der Finanzierung. Durch diese Unterstützung verdoppeln sich die Ernteerträge.“, erläutert der Mitgründer und Geschäftsführer Johannes Röhrenbach. Das Potenzial ist groß, da Kleinbauern in Afrika mit Zugang zu Finanzierung deutlich mehr erreichen können und KI-gestützte Technologien wie das Angebot von Mavuno in der nächsten Dekade voraussichtlich einen enormen Einfluss auf die Automatisierung der Landwirtschaft haben werden.

Erfolgreich durchstarten

Um die Chancen der afrikanischen Ernährungswirtschaft für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Afrika und Deutschland zu nutzen, lohnt es sich für ein Start-up ebenso wie für ein Familienunternehmen, sich von Experten beraten zu lassen. Unterstützung gibt es in allen Phasen des Markteintritts. Grundsätzliche Informationen über den afrikanischen Markt finden Sie auf dem Afrika Business Guide.

Auch die Auslandshandelskammern auf dem Kontinent stehen Ihnen in der Anbahnungshase zur Seite. So können Sie sich etwa mit einem großen Finanzierungsvorteil (bis zu 75 Prozent Kostenübernahme) mit Beratungsgutscheinen des Wirtschaftsnetzwerks Afrika von den AHKs vor Ort beraten lassen.
 

Zur Vermittlung relevanter Kontakte oder für ein kostenfreies Erstberatungsgespräch zu den Potenzialen in der afrikanischen Ernährungswirtschaft nehmen Sie gerne den Kontakt mit dem IHK Netzwerkbüro Afrika auf! Hier können Sie einen Beratungstermin buchen.


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Sofie Geisel Geschäftsführerin

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Dr. Thando Sililo Projektleiter | IHK-Netzwerkbüro Afrika

IHK-Netzwerkbüro Afrika

Afrika wird für deutsche Unternehmen immer relevanter. Als IHK-Netzwerkbüro Afrika verstärken wir daher die deutsche Außenwirtschaftsförderung und helfen kleinen sowie mittleren Unternehmen bei der Erschließung afrikanischer Märkte. Die konkreten Unterstützungsleistungen sind dabei vielfältig: Im Schulterschluss mit IHKs und AHKs beraten wir zu Markteintritt und Potenzialbranchen, vermitteln Ansprechpartner*innen oder informieren über Veranstaltungen und Fördermöglichkeiten. Als Teil des Wirtschaftsnetzwerks Afrika des Bundeswirtschaftsministeriums werden wir hierbei von starken Partnerorganisationen unterstützt.