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Die ersten brasilianische Fachkräfte bereiten sich im HiH-Projekt auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vor

© Hand in Hand for International Talents

Teilnehmende im Pilotprojekt werden durch alle Prozessschritte von einem Netzwerk der beteiligten AHKs, der Bundesagentur für Arbeit, der beteiligten IHKs und der IHK FOSA begleitet – von der Aufnahme ins Projekt bis zur Integration im Unternehmen in Deutschland

„Es gibt keine größere Motivation als einen Traum zu verwirklichen. Alles ist einfacher wenn man sich sicher ist wo man sein will und was man erreichen möchte. Und ich will im nächsten Jahr in Deutschland sein und dort arbeiten. Und dafür ist es notwendig, dass ich Deutsch lerne. Ich lerne immer motiviert – obwohl ich auch manchmal erschöpft bin – immer das Ziel vor Augen, die besten Ergebnisse zu bekommen", sagt eine Projektteilnehmerin im Pilotprojekt „Hand in Hand vor International Talents" aus Brasilien. Hand in Hand ist das Einzige durch die Bundesregierung geförderte Pilotprojekt, das nicht-akademische Fachkräfte in IHK-Berufen - im Bereich IT, Elektrik/Elektrotechnik und Hotellerie und Gastronomie - für Unternehmen in Deutschland rekrutiert.

28 Teilnehmende haben vor drei Wochen einen Sprachkurs beim Goethe-Institut in São Paulo gestartet – mit dem Niveau A1, das heißt, die Teilnehmenden hatten zum Kursstart keine Vorkenntnisse in Deutsch. Sie sind zum Beispiel Elektroniker für Betriebstechnik, Fachinformatikerinnen oder IT-Systemadministratorinnen. Bis Dezember wollen sie das Niveau B1 erreicht und abgeschlossen haben.

Der Sprachkurs findet berufsbegleitend in Teilzeit statt, abends von 18:45 bis 22 Uhr. Deborah Zornoff, Projektkoordinatorin bei der AHK São Paulo berichtet: „Wir waren alle gespannt, ob die Sprachkurse auch komplett digital funktionieren würden. Aber als wir vor drei Wochen damit gestartet haben, war eine große Energie zu spüren. Alle Teilnehmenden haben Lust, Deutsch zu lernen und die Zeit aktiv zu nutzen, bis sie eine Stelle bei einem Unternehmen in Deutschland gefunden haben, die sie im Projekt vermittelt bekommen."

Alle Teilnehmenden im Projekt üben ihre Berufe parallel zum Sprachkurs weiter aus. Spezielle Trainings sind auch an einigen Samstagen vorgesehen, wie z.B.: Aussprachetraining, interkulturelles Kompetenztraining und Prüfungsvorbereitung. Neun Teilnehmende steigen erst später in den Kurs ein, weil sie schon Vorkenntnisse haben. Einer von ihnen sagt: „Als ich angefangen habe Deutsch zu lernen, habe ich mich in das Land und die Sprache verliebt und mittlerweile ist meine Motivation nicht ausschließlich beruflich bedingt, sondern kommt aus dem Wunsch heraus endgültig nach Deutschland zu ziehen."

Während sie Deutsch lernen, läuft parallel das Verfahren für die Anerkennung der Berufsabschlüsse. Beides – die Anerkennung des Berufsabschlusses und die bestandene B1-Prüfung – benötigen sie, um im Rahmen des Projekts „Hand in Hand for International Talents“ nach Deutschland einreisen zu können – ein unterschriebener Arbeitsvertrag mit einem der teilnehmenden Unternehmen im Projekt vorausgesetzt.

Das Projekt Hand in Hand koordiniert den Prozess, Bewerber/innen und Unternehmen zusammen zu bringen: Interessierte Unternehmen mit Fachkräftebedarf in Ausbildungsberufen melden sich bei der IHK oder der Agentur für Arbeit in den Pilotregionen. Haben sie sich für eine Projektteilnahme entschieden, startet die Bundesagentur für Arbeit mit dem Matching von geeigneten Bewerber/innen und Unternehmen. Es werden digitale Vorstellungsgespräche organisiert – selbstverständlich mit Dolmetscher/innen, denn die Teilnehmenden aus Brasilien, Vietnam oder Indien lernen ja gerade erst Deutsch.

Ein Teilnehmender berichtet: „Meine größte Motivation ist der Erfolg, den ich habe, um Schritt für Schritt meinem Traum näher zu kommen – in Deutschland zu leben und zu arbeiten. Bei jedem Teilschritt sehe ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin und meinem Ziel näher komme. Als Extra-Motivation habe ich sogar jetzt schon den Anerkennungsbescheid der IHK FOSA bekommen, das war ein zusätzlicher Antrieb. Mir ist auf jeden Fall bewusst, was die ganzen Kosten des Projekts eigentlich sind – allein der Anerkennungsprozess und andere Schritte, bei denen die AHK unterstützt. Ohne die Unterstützung des Projekts hätte ich nicht die Möglichkeit, in so kurzer Zeit eine derartige Entwicklung durchzumachen oder gar die gleichen Kenntnisse mit eigenen Mitteln zu erlangen."

Deborah Zornoff von der AHK sagt dazu ergänzend: „Die ersten Bewerber/innen aus Brasilien haben die volle Anerkennung ihres Berufsabschlusses bereits erhalten - das heißt, ihr Abschluss und ihre Berufserfahrungen sind gleichwertig mit vergleichbaren IHK-Berufen in Deutschland. Sobald sie eine Stelle in Deutschland gefunden haben und einreisen können, können sie direkt im Betrieb loslegen – ohne Bedarf an einer Nachqualifizierung."

Bis der Umzug ansteht, bereiten sich die Teilnehmenden von Hand in Hand auf das neue Leben in Deutschland vor.
Ein Teilnehmer dazu: „Mit jedem Tag, der vergeht, bin ich begeisterter von diesem Land, Deutschland. Zu wissen, dass es möglich ist, im kommenden Jahr in Deutschland zu sein, wo ich legal arbeiten kann, wo ich eine bessere Zukunft habe, Lebensqualität, Sicherheit, finanzielle Stabilität – und dass ich all das meiner Familie bieten kann, das ist meine größte Motivation."


Mehr Informationen zu unserem Projekt finden Sie hier 
Hand In Hand for International Talents (dihk-service-gmbh.de)

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Kontakt

Projektbüro bei der DIHK Service GmbH
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Faire und sichere Zuwanderung für Menschen mit beruflichen Qualifikationen, die besonders häufig in den Betrieben in Deutschland fehlen - sie auch für Menschen aus Drittstaaten zu erleichtern ist Ziel des neuen Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes . Mit dem Pilotprojekt „Hand in Hand for International Talents“ entwickeln und erproben wir einen idealtypischen Prozess, wie das mit Hilfe von IHKs und AHKs umgesetzt werden kann. Dazu bauen wir mit der Bundesagentur für Arbeit, drei AHKs und sieben IHKs und der IHK-FOSA Kooperationsstrukturen auf, die Betriebe bei der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland begleiten. Ziel ist, mit diesen Erfahrungen eine Blaupause zu schaffen, wie die Umsetzung des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes auch in anderen Ländern und weiteren Berufen realisiert werden kann.