Engagiert durch die Corona-Krise
Trotz Kontaktbeschränkungen finden Betriebe Lösungen, um Geflüchtete erfolgreich auszubilden und zu beschäftigenDas NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge veröffentlicht die Ergebnisse seiner jüngsten Unternehmensbefragung.
Zum fünften Mal in Folge hat das bundesweite NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge seine Mitgliedsunternehmen zur aktuellen Situation der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten befragt. 410 der rund 2.600 Betriebe des Netzwerks, größtenteils kleine und mittelständische Unternehmen, haben an dieser Online-Befragung teilgenommen und Fragen sowohl zur allgemeinen Ausbildungs- und Beschäftigungssituation als auch unter Corona-Bedingungen beantwortet. Insgesamt beschäftigen die befragten Unternehmen 7.079 MitarbeiterInnen mit Fluchthintergrund.
Vom Azubi zur Fachkraft: Immer mehr Auszubildende mit Fluchthintergrund werden als Fachkraft übernommen.
Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (53 Prozent) bildet auch in der Corona-Zeit Menschen mit Fluchthintergrund aus. Darüber hinaus beschäftigen mittlerweile fast vier von zehn Betrieben geflüchtete Menschen als Fachkräfte. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil noch einmal um 10 Prozent auf 37 Prozent und hat sich innerhalb der letzten vier Jahre verdoppelt (Vergleich 2016: 18 Prozent).
Diese Entwicklung dürfte auch damit zusammenhängen, dass mehr als jedes zweite befragte Unternehmen im NETZWERK (54 Prozent) von erfolgreichen Ausbildungsabschlüssen unter den Geflüchteten berichten kann. Von diesen Betrieben haben wiederum 97 Prozent ihre vorherigen Auszubildenden auch als Fachkraft übernommen.
Aktiv trotz Kontaktbeschränkungen: Unternehmen finden Lösungen, um auch in der Corona-Pandemie Geflüchtete auszubilden
44 Prozent der Befragten sehen Geflüchtete stärker von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Folgende drei Gründe werden diesbezüglich am häufigsten genannt: sprachliche Missverständnisse werden durch die rein digitale Kommunikation zusätzlich befördert (25 Prozent), Behörden sind schwerer zu erreichen (24 Prozent) oder die technische und räumliche Ausstattung für das mobile Arbeiten fehlen (18 Prozent).
Doch auch für diese Herausforderungen finden Betriebe praxistaugliche Lösungen, um die Ausbildung erfolgreich fortzusetzen. Die Hälfte der befragten Unternehmen (52 Prozent) gibt an, den Ausbildungsalltag an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst zu haben, indem beispielsweise Inhalte digitalisiert oder die Arbeit in Kleingruppen ermöglicht wurden. Darüber hinaus wurden den Auszubildenden spezifische Lernzeiten im Home Office eingeräumt (37 Prozent) oder der Austausch mit der Berufsschule gesucht (32 Prozent), um Lerninhalte abzusprechen. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass nur 7 Prozent der befragten Unternehmen angeben, als Folge der Corona-Pandemie weniger Geflüchtete auszubilden.
Alle Umfrageergebnisse und weitere Details zum Download gibt es auf der Website des NETZWERKs Unternehmen integrieren Flüchtlinge.