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Bündnis des Monats April

Ein Lokales Bündnis als Impulsgeberin
Bündnis des Monats April

© Bündnis für Familie Schwerte

Dank intensiver Bündnisarbeit konnte das Lokale Bündnis für Familie in Schwerte die Einrichtung einer betrieblich unterstützten Kita vorantreiben.

Das Bündnis in der nordrhein-westfälischen Stadt entwickelt seit 2006 eine Vielzahl von Projekten, die Familien in der Region zugutekommen. Grundlage der vielseitigen Bündnistä-tigkeit ist die enge Zusammenarbeit von hauptamtlich beschäftigten und ehrenamtlich engagierten Bündnismitgliedern.
Das Bundesfamilienministerium zeichnet das Lokale Bündnis für Familie in Schwerte für sein langjähriges Engagement für Familien vor Ort als Bündnis des Monats April aus.


Bündnisarbeit trifft auf Wissenschaft
In Kooperation mit der Fachhochschule Dortmund entstand 2015 eine Studie1 zur Situa-tion alleinerziehender Eltern in der Berufswelt. In diesem Forschungsprojekt wurde untersucht, wie familiäre Fürsorgearbeit mit den Ansprüchen einer modernisierten Arbeits-welt vereinbar ist. Während seiner zweijährigen Laufzeit wurden die Ergebnisse regelmäßig in der Arbeitsgruppe „Studie“ des Schwerter Bündnisses vorgestellt und in verschiedenen Austauschformaten diskutiert.


Betrieblich geförderte Kinderbetreuung als Ergebnis der Studie
„Eine aus dem Forschungsprojekt entstandene Maßnahme ist das Angebot einer verläss-licheren Kinderbetreuung, die Eltern einen sicheren Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen soll“, berichtet Birgit Wippermann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung gilt als wichtiges Instrument, um Familienfreund-lichkeit in Unternehmen zu fördern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten.
Das Schwerter Bündnis für Familie griff das Thema der betrieblich unterstützten Kinderbe-treuung auf und brachte verschiedene Unternehmen aus der Region an einen Tisch. Ein erster Versuch scheiterte, u. a. aus verwaltungstechnischen Gründen. Doch das Bündnis ließ nicht locker: Unterstützt von der Firma do.it, die Unternehmen, Verwaltungen und Or-ganisationen zum Thema Familienfreundlichkeit in der Arbeitswelt berät, startete es einen erfolgreichen zweiten Anlauf. Mithilfe positiver Beispiele aus anderen Städten, die sich das Bündnis zum Teil selbst angeschaut hatte, konnten die Betriebe aus Schwerte erneut zusammengebracht und überzeugt werden.

Die Ausdauer der Bündnismitglieder zahlt sich aus
Im August 2019 eröffnete das Kinderhaus Rasselbande. Schon im März 2020 konnte es durch die Investitionen der lokalen Familienunternehmen Schrezenmaier Kältetechnik und Diagramm Halbach ein eigenes Gebäude am Rand eines Industriegebiets beziehen. Ein Drittel der Betreuungsplätze steht Mitarbeitenden von beteiligten Betrieben zur Verfügung. Zu diesen Betrieben gehören unter anderem die Stadt Schwerte und das Marienkranken-haus.

Das Modell der betrieblich unterstützten Kinderbetreuung kenne ich aus der Schweiz. Für unser Unternehmen ist es wichtig, dass wir Mitarbeitende flexibel einsetzen können. Um das zu erreichen, benötigen wir eine flexible und verlässliche Kinderbetreuung. Nur so ist es für Mütter und Väter möglich, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und sich beruflich auch weiterzuentwickeln.

Egon Schrezenmaier, Geschäftsführer der Schrezenmaier Kältetechnik GmbH & Co. KG

 Die Unternehmen nutzen das Angebot für die Personalgewinnung und setzen auf indivi-duelle Betreuungsmöglichkeiten: „Durch das Angebot einer flexiblen und verlässlichen Kinderbetreuung haben auch Frauen, die nach wie vor einen Großteil der Carearbeit übernehmen, die Chance, Karriere zu machen“, erläutert Bündnismitglied Anke Skupin.
Das Schwerter Bündnis für Familie hat das Projekt zur betrieblich geförderten Kita einige Jahre begleitet, berichtet der ehemalige Bündnissprecher und Bündnisgründer Michael Schlabbach. „Es war ein sehr großes Projekt, das sicherlich auch den Rahmen für so ein Bündnis, wie wir es sind, sprengt. Doch das gesamte Team stand immer hinter der Idee und wir waren als Bündnis immer eingebunden: von der Ideengebung bis zur Eröffnung der Einrichtung.“

Neues Familienbüro inmitten von Schwerte
Eine weitere Maßnahme, die aus den Studienergebnissen abgeleitet wurde, wird im Mai die-ses Jahres umgesetzt: Im Schwerter Zentrum wird ein neues Familienbüro eröffnet, geplant mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Schwerter Frauengruppen.
„Die Tür ist immer offen und die Angebote sind niedrigschwellig – dadurch können wir Familien in Schwerte besser erreichen“, erklärt Birgit Wippermann. Maike Steglich, Jugend-hilfeplanerin im Jugendamt der Stadt Schwerte, ergänzt: „Wir nehmen dabei Angebote aus dem „Amt“ heraus, gehen damit in die Fußgängerzone und haben so die Möglichkeit, Familien über einen niederschwelligen Zugang professionelle Unterstützung anzubieten.“

Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Die Mitglieder des im vergangenen Jahr ausgezeichneten Siegelbündnisses treffen sich mo-natlich, um Themen und Schwerpunkte in der Bündnisarbeit festzulegen. Die Projektideen orientieren sich immer an den Bedürfnissen der Familien und können, wie die genannten Beispiele zeigen, auch langfristig angelegt sein.

Was uns als Bündnis auszeichnet, ist unsere kooperative Struktur zwischen Haupt- und Ehrenamt. Es gibt keine Hierarchie und keine hauptamtliche Geschäftsführung, sodass wir unabhängig und auf Augenhöhe zusammenarbeiten können.

Anke Skupin, Bündnismitglied

Junge Familien in der Politik
Aktuell beschäftigt sich das Schwerter Bündnis mit der besseren Vereinbarkeit von Familie und politischem Ehrenamt. Jüngst appellierte das Bündnis an Politik und Verwaltung, das Thema mehr in den Fokus zu rücken, nachdem zwei junge Kommunalpolitikerinnen von ih-rem Mandat zurückgetreten waren. Sie konnten ihre politische Arbeit nicht mit ihren familiären Verpflichtungen als junge Mütter in Einklang bringen.
„Wir brauchen die Perspektiven von jungen Familien. Sie wissen am besten, wie unsere Stadtgestaltung zukunftsfähig und nachhaltig an familiären Bedürfnissen ausgerichtet wer-den kann“, sagt Anke Skupin. Die Stellungnahme des Bündnisses enthält eine Vielzahl an Vorschlägen und Maßnahmen, um die Vereinbarkeit von Mandat, Familie und Beruf voranzutreiben. 

Überblick über Projekte des Bündnisses
• Schwerter Familienatlas als Wegweiser für Familien mit nützlichen Adressen und In-formationen
• Kinder- und Familienstadtplan mit gekennzeichneten Orten zum Spielen, Lernen und Natur-Erleben
• Stellungnahme zur besseren Vereinbarkeit von Familie und politischem Ehrenamt
• Impuls für eine betrieblich unterstützte Kindertageseinrichtung


Pressekontakt Bundesinitiative „Lokale Bündnisse für Familie“
Servicebüro DIHK Service GmbH

Breite Straße 29 10178 Berlin Tel.: 0800 08 63 826

E-Mail: info@lokale-buendnisse-fuer-familie.de

Website: https://www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de

Pressekontakt Bündnis
Name des Bündnisses: Bündnis für Familie Schwerte Ansprechperson: Steffi Krüger-Peter
Telefon: 02304 330 379
E-Mail: buendnisfuerfamilieschwerte@web.de
Homepage: Bündnis für Familie – für schwerte e. V. (fuer-schwerte.de)


Hintergrund:
Die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ wurde Anfang 2004 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen. Ein Lokales Bündnis für Familie ist der Zusammenschluss verschiedener gesellschaftlicher Gruppen sowie Akteurinnen und Akteure mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien vor Ort durch konkrete Projekte zu verbessern und somit bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen.
Derzeit engagieren sich rund 19.000 Akteurinnen und Akteure, darunter circa 7.900 Unternehmen, in etwa 8.000 Projekten. Rund 300 Lokale Bündnisse sind in der Initiative aktiv (Stand Mai 2023). Das Bundesfamilienministerium hat ein Servicebüro eingerichtet, das den Aufbau und die Weiterentwicklung der Lokalen Bündnisse bundesweit koordiniert und unterstützt. Die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.

© Bündnis für Familie Schwerte

Kontakt

Katharina Kirschbaum Projektleiterin | Servicebüro „Lokale Bündnisse für Familie“

Lokale Bündnisse für Familie

Familienfreundlichkeit ist für Unternehmen wie für Standorte ein zentraler Attraktivitätsfaktor. In Regionen, die hier zurückfallen, können Unternehmen nicht nachhaltig erfolgreich sein. Daher unterstützen wir mit unserem Servicebüro die rund 520 lokalen Bündnisse in Deutschland, in denen sich Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung dafür einsetzen, dass Familien vor Ort die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelingt. Wir sorgen für Austausch und Know-how-Transfer und dafür, dass Informationen, Erfahrungen und die besten Ideen in den Bündnissen geteilt werden –dazu, wie vor Ort gemeinsam Vereinbarkeit und Familienfreundlichkeit praktisch organisiert werden kann.

© Lokale Bündnisse für Familie